Reisebericht von Luke (19) und Felice (19)

Im Jahre 1992 präsentierte Walt Disney Pictures den Kino-Freunden eine superwitzige Komödie im heißen Reggae-Sound, die überall gute Laune verbreitete - ich spreche von "Cool Runnings". Dieser Film faszinierte mich dermaßen, dass für mich seit damals fest stand, irgend wann ein mal nach JAMAIKA zu fliegen, um diese Trauminsel etwas genauer kennen zu lernen. Als ich mich einige Jahre später dann ernsthaft damit beschäftigte, da endlich die Kohle vorhanden war, stand für mich von Anfang an fest, dass ich auf keinen Fall eine Pauschalreise machen werde. Und schließlich landete ich, Gott sei Dank bzw. Thomas sei Dank, auf dieser Seite hier, die mir sehr viel bei meiner Reiseplanung half.

Flug und Ankunft

Ich wache am Mittwoch, den 17.Juli um 4.00 morgens auf, hole meinen Rucksack und mache mich zusammen mit meinem Freund Felice auf den Weg nach Frankfurt. Dort kommen wir um ca. 8.00 Uhr an. Wir checken ein und um 10.25 Uhr startet dann endlich unsere Maschine. Nach einem Flug über den scheinbar nie endenden Atlantik, sehen wir aus ca.10.000m Höhe das erste Mal JAMAIKA - ein unbeschreiblich schönes Gefühl !!!

Nach einer geglückten Landung, holt uns Elke in Montego Bay ab und wir fahren in 1,5 Stunden nach Runaway Bay. Die ersten Eindrücke die dabei von JAMAIKA entstehen sind undefinierbar. Es ist einfach etwas Besonderes hier, sagen wir uns.... In Runaway Bay angekommen, quartieren wir uns erst einmal in unserem neuen Zuhause ein (eine Unterkunft internationalen Standards mit Blick aufs Meer). Dann gehen wir raus auf die Terrasse: Bei 35-40 °C würden sich wohl viele im Hausinnern verkriechen. Aber nicht in JAMAIKA. Denn hier weht ein angenehmer Wind, weshalb man es gut aushält.

Wir befreunden uns schnell mit einem Jamaikaner, sein Name ist Marvin - er wird uns die nächsten drei Wochen begleiten und dank ihm hatten wir auch "engen" Kontakt mit vielen Einheimischen. Wir sitzen also zu dritt auf der Terrasse, widmen uns dem jamaikanischen Weed und hören Gentleman und Patrice.... Am nächsten Morgen erblicke ich am Strand viele kleine Kids, die stundenlang zufrieden miteinander spielen, auch OHNE Gameboy, PC und ähnlichem Schrott. Sie haben gar nichts, bis auf ihre ärmlichen Kleider, ABER sie sind glücklich und zufrieden... Marvin kommt im Laufe des Vormittags vorbei und organisiert einen Taxifahrer, der uns nach Nine Miles bringen soll. Apropos Taxi; Taxifahren auf Jamaika bedeutet Abenteuer pur. Es scheint nämlich so, dass den Jamaikanern hinter dem Lenkrad alles egal ist. Eine Bremse scheint es auch nicht zu geben und wenn ein Hund mitten auf der Straße liegt, dann wird er halt umgefahren wenn er nicht abhaut...*gggggg*

Ich hätte es zwar nicht für möglich gehalten, aber nach 45 Minuten durch die Wälder und Berge Jamaikas kommen wir tatsächlich LEBEND in Nine Miles an. Wir steigen aus dem Taxi und nach 2 Sekunden kommt ein tierisch fertiger Rasta auf uns zu und drückt uns beiden einen Spliff in die Hand. "Das fängt ja schon mal gut an", denk ich mir. Nach der Führung wollte er dann allerdings Geld für seine Spliffs haben; wir dachten allerdings, dass sie schon im Preis inbegriffen wären. Also merkt euch eins Leute: "Nuttin is for free in Jamaica" (Nichts ist umsonst in Jamaika) ! Nine Miles hat mir insgesamt nicht so gut gefallen. Der Kommerz ist einfach deutlich zu sehen und ich bezweifle, ob Bob Marley das so gewollt hätte. Aber egal, die Fahrt dorthin war auf jeden Fall ein Erlebnis für sich...Am Abend trinke ich dann mein erstes kühles Red Stripe...schmeckt echt gut, dazu noch Zuckerrohr, Reggae-Music und Ganja - was will man mehr?

Am Samstag (20.Juli) fahren Marvin, Felice und ich mit dem Minibus nach Ocho Rios. Eine Fahrt in einem Minibus würde ich jedem empfehlen. Erstens ist es relativ billig und zweitens sehr unterhaltsam, da eigentlich nur Einheimische mit diesen Bussen fahren. Wir schauen uns die Dunn´s River Falls an, bleiben allerdings nur kurz, da hier einfach zu viele Touristen sind. Am nächsten Tag gehen wir abends zu einer Beach-Party: Geniale Musik, geniale Menschen, geniale Atmosphäre ! Schließlich lassen wir den Abend bei uns mit viel Weed und viel Red Stripe bzw. Heineken ausklingen... Das Mittagessen, das uns am Montag (22.Juli) serviert wird, werde ich so schnell nicht vergessen. Die Haushälterin Miss Dawn hat uns nämlich ein typisches jamaikanisches Essen gemacht...war total lecker ! So kann´s weitergehen...

Samstag/Sonntag, 27./28. Juli, REGGAE SUMFEST 2002

Die beste Aktion des Urlaubs: Wir fahren gegen 20.00 zu siebt (Elkes Sohn Olaf, seine jamaikanische Frau, Beo, Andrew, Marvin, Felice und ich) nach Montego Bay zum Reggae Sumfest. Nachdem der Bus geparkt ist, holen wir die Tickets: 1500 J$ pro Karte (guter Preis). Juhuuu, wir sind da !!! Coole Atmosphäre und ein supergeiles Publikum, vor allem was die (jamaikanischen) Girls anbetrifft. Hier gefällt es mir J ! Bevor der erste Künstler auf die Bühne kommt, kaufen wir noch was zu Essen und zu Trinken und dann geht es endlich los. Und was für ein Anfang: Rayvon, Shaggy, RikRok & The Big Yard Family heizen das Publikum schon mal richtig ein. Die Fläche füllt sich allmählich, ca. 50.000-75.000 Leute. Der nächste Artist betritt die Bühne und wird mit viel Applaus begrüßt. Es ist Damian "Junior Gong" Marley, einer von Bob Marley´s Söhnen. Seine Performance gefällt mir sehr gut, besonders weil er auch alte Bob-Songs wie etwa "Could you beloved" oder "We and them" spielt. Nach einer kurzen Pause kommt dann noch Ashanti. Allerdings kommt ihr sexy Kleid beim Publikum besser an als ihre Songs. Aber no problem, schließlich fehlt ja noch ein Artist. Nämlich........JA RULE. Bei seinem Auftritt geht´s natürlich tierisch ab... Um 4.00 verlässt Ja Rule die Bühne und das Konzert endet unter lässigen Reggae-Rhythmen. Um 7 Uhr morgens kommen wir dann ziemlich "breit" und müde in Run Bay an und fallen sofort in unsere Betten.

Die nächsten Tage gingen wir dann etwas langsamer an. Jetzt war erst mal Chillen angesagt. Am Mittwoch, 31.Juli haben wir wieder was unternommen. Morgens sind wir auf einen Markt nach Falmouth (war ziemlich nervig, da wir die einzigen Weißen dort waren und jeder uns was verkaufen wollte) und von dort weiter nach Brown´s Town. Nachdem wir diverse Dinge eingekauft hatten, fuhren wir wieder nach Run Bay. Von dort ging´s dann nach Ochi bzw. um genauer zu sein nach Margaritaville in Ochi. Wir hocken uns gemütlich an den traumhaften Strand und trinken Planter´s Punch und Heineken. Ich esse noch eine Pizza "Wicked Jamaica" mit Jerk Chicken und Ananas - sehr empfehlenswert... Wir erfahren vor Ort, dass heute Abend eine "big party" in Margaritaville steigt. 400 J$ Eintritt und freies Saufen....

Bei der Party angekommen, trinken wir erst mal Red Stripe. Mit dem Alkoholpegel steigt dann auch die Stimmung. Die Musik ist geil, die Girls auch und selbst Rauchen ist inoffiziell möglich. Gegen 5 Uhr morgens fahren wir dann nach langer, heftiger und unnötiger Diskussion (Danke Marvin *ggg*) mit mehreren Taxifahrern nach Run Bay und pennen ein...

Freitag, 2.August, Fahrt nach Kingston

Heute geht's also nach Kingston. Krass, Alde ! Um 7.40 Uhr kommt Olaf vorbei und wir fahren zu viert (Olaf, Marvin, Felice, ich) nach Kingston. Die Fahrt ist sehr interessant und vergeht wie im Flug. Wir fahren z.B. durch "Fern Gully", das ist quasi eine Art Flussbett (ohne Wasser), in dem die Sonne nie scheint. Außerdem wachsen dort zahlreiche Pflanzenarten, die nur in Jamaika vorkommen. Aber auch die "Flat Bridge" bei Spanish Town ist sehenswert. Da kann nämlich immer nur in eine Richtung gefahren werden, da sie so schmal ist.....

Auf einmal bemerke ich, dass wir uns auf der Hope Road befinden. Wir fahren direkt zum Bob Marley-Museum. Absolut empfehlenswert, das muss man meiner Meinung gesehen haben, wenn man mal nach Jamaika geht (vor allem Bob Marley-Fans). Fragt doch mal die rastaschlampe *fgg* ! Lasst Nine Miles bleiben und schaut euch das Museum an. Nach einer Stunde verlassen wir die Hope Road 56 und fahren Richtung New Kingston. Dort schauen wir uns das National Stadium an. Irgendwie cool dieses...na ja, sagen wir halt mal Stadion...haha. Schließlich fahren wir dann wieder nach Run Bay, wo es dann auch gleich um 19.00 Uhr was zu Essen gibt. Nicht viel, da die Jamaikaner freitags anscheinend keinen Hunger haben (wer es glaubt wird selig J)....Ein Trip nach Kingston mit Leuten die sich in Jamaika auskennen kann völlig ungefährlich und sehr interessant sein....

Nun brechen die letzten Tage an *heul* !!! Wir lassen noch mal alles Revue passieren und genießen einfach jeden Moment. Wir wollen noch ein letztes Mal nach Ochi, um ein paar Souvenirs zu kaufen.... Um 18.00 geht's zurück nach Run Bay. Nun folgt die wohl verplanteste Taxi-Aktion OHNE Marvin !!! Felice und ich stehen mitten in St.Ann´s Bay. Jubel, Trubel, Geilheit äh Heiterkeit - der ganze Ort voll von Menschen, da Markt ist. Und wir zwei einzigen Weißen finden unser Scheiß-Taxi nicht. Ein Taxifahrer erkannte anscheinend unsere aussichtslose Situation und sagte uns wo wir das richtige Taxi finden.... Die letzten Tage verbringen wir relaxed mit unseren jamaikanischen Freunden. Dieser Urlaub wird für mich immer unvergesslich bleiben. Jamaika ist so was von faszinierend...man kann das irgendwie nicht beschreiben...Jamaica - no problem mon !!!

Tipp an alle: Geht unter die Leute, redet mit ihnen; das sind die gastfreundlichsten, nettesten und gleichzeitig coolsten Menschen, die ich jemals kennen gelernt habe. Allerdings immer vorsichtig sein. Es kann ein großer Vorteil sein wenn man sich mit einem Jamaikaner befreundet und sein Vertrauen gewinnt. Ich denke ohne Marvin wäre dieser Urlaub wahrscheinlich nicht so reibungslos verlaufen.

I LOVE JAMAICA AND JAMAICA LOVES ME ....Soon come back in 2003 !!!!


Unsere Unterkunft, das Haus Erabo Die Veranda beim Haus Erabo Die Kid's von Runaway Bay ....Miri, Lamar, Shamba, Munchi & Gary Dream & Happy Tree ....Blick von unserer Veranda Snoop

Spiderman Lamar Nine Miles Nine Miles Jimmy Buffett's in Margaritaville in Ocho Rios Dunn's River Falls

Dunn's River Falls Reggae Sumfest 2002 Felix, Andrew & Marvin beim Reggae Sumfest 2002 Luke & Felice beim Reggae Sumfest 2002 Ja Rule beim Reggae Sumfest 2002

Luke & Felice vor dem Bob Marley Museum an der Hope Road 56 Da hat er also gelebt ....der King des Reggae

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